Ich bin verrückt, aber keine Verrückte

Die Geschichte einer Manisch-Depressiven

Elisabeth G. mit Annette Piechutta, Edition Lithaus, ISBN 978-3-939305-76-7, 225 Seiten, EUR 12,90

Cover unter Verwendung eines Gemäldes von Rainer Magold

1. Klappentext

Von einer inneren, nicht zu bändigenden Kraft geleitet, lebt die Ich-Erzählerin Extreme aus, die in ihrem Umfeld nur Kopfschütteln auslösen: In einem Moment fühlte sie sich als Millionärin, in einem anderen als Filmstar eines Softpornos, dann riss sie sich im Krankenwagen die Kleider vom Leib und legte schließlich ihr Neugeborenes nackt auf den Balkon, weil sie glaubte, nicht seine Mutter zu sein …

Mit schonungsloser Offenheit erzählt Elisabeth G. ihre Lebensgeschichte, die von der Autorin und Ghostwriterin Annette Piechutta niedergeschrieben wurde. So entstand ein ergreifendes Buch, das humorvoll und selbstironisch Einblick in eine „andere Wahrnehmungswelt“ gibt.

„Liest sich wirklich spannend – und berührt.“ Swantje Steinbrink, M. A., Literaturagentin

„Eine bewegende Geschichte, die, wie ich finde, sehr gut dem Leser näher gebracht wird.“ Katja Back, Diplom-Germanistin, freie Journalistin und Lektorin

2. Die Krankheit

Die Betroffenen einer manisch-depressiven Erkrankung (bipolaren Störung) leiden unter episodischen, willentlich nicht zu kontrollierenden Stimmungsschwankungen, die – weit außerhalb des Normalniveaus – zwischen Depression und Manie liegen. Der Übergang zu einer „charismatischen“ oder „überschwänglichen“ Persönlichkeit ist fließend. Zu den Betroffenen zählen viele erfolgreiche Menschen. Die Zahl der Erkrankten in Deutschland wird auf vier Millionen geschätzt.

Elisabeth G. ist eher manisch als depressiv und war acht Mal in der Klapse. Dass sie manchmal „von der Rolle“ ist, nimmt sie heute als gegeben und mit Humor hin. Dem Arzt, der sie seit vielen Jahren betreut, vertraut sie – und neue Medikamente (u. a. mit dem Wirkstoff Lithium) gleichen ihre wechselnden Stimmungen weitestgehend aus. Doch massive Stresssituationen, Konflikte im Umfeld sowie Angst auslösende Veränderungen können sich verheerend auswirken und zu einer weiteren Krankheitsepisode führen.

3. Presseartikel Buchvorstellung

Fuldaer Zeitung vom 2. November 2011, Redakteurin: Ute Fiedler
Offene Worte, die bewegen. Thema manische Depression

Elisabeth G. ist manisch-depressiv. Oft wurde die Frau, die im Kreis Fulda lebt, als Verrückte bezeichnet. „Wer dich heiratet, muss bekloppter sein als Du“, sagte gar ihr Bruder. Um gegen die Stigmatisierung ihrer Krankheit zu wirken, hat sie gemeinsam mit der Petersberger Ghostwriterin Annette Piechutta ein Buch geschrieben.

Es war ein Puzzle, das Piechutta nach und nach zusammensetzte. „Elisabeth wusste ja teilweise gar nicht, was sie gemacht hat. Das wurde mir dann zum Teil von ihrer Familie, von Freunden erzählt“, sagt Piechutta.

Die Schilderungen lassen den Leser ungläubig den Kopf schütteln. Unfassbar ist, was die heute 65-Jährige erlebt, was sie selbst angerichtet hat. Acht Mal war Elisabeth G. „in der Klapse“. Das erste Mal kurz nach ihrer ersten Schwangerschaft, nachdem sie ihre kleine Tochter als Baby nackt in die glühende Sonne gelegt und sich selbst nackt daneben gesetzt hatte. Das letzte Mal 2004. „Immer, wenn was ganz Schlimmes passierte, dann kippte meine Stimmung.“ Mal fühlte sie sich als Millionärin, verprasste ihr Geld, dann als Geheimagentin, und häufig riss sie sich die Kleider vom Leib. Das Buch erzählt in Kapiteln verschiedene Stationen aus Elisabeth Gs Leben, wiederkehrende Aufs und Abs. Gute Phasen, die durch schlimme Erlebnisse zunichte gemacht werden.

Das Beschriebene schockiert ob der offenen, klaren Worte, die zum Teil auch direkt an den Leser gerichtet sind. Es schafft Einblicke – schreckliche wie humorvolle – in das Leben einer Frau, die viel Schreckliches erlebt hat. Ihr zweiter Ehemann hat sich umgebracht und das gemeinsame Haus angezündet. „Ich bin krank, aber ich bin keine Verrückte“, sagt Elisabeth G. „Verrücktheit ist etwas anderes.“

G. präsentiert sich selbstbewusst, nicht als Opfer, beschreibt mit einer großen Portion Selbstironie das Erlebte. „Wenn man ewig auf die Nase bekommt, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder Sie stehen auf, oder Sie bleiben liegen“, sagt sie selbstsicher.

Heute habe sie ihre Krankheit im Griff, sagt die 65-Jährige selbstständige Unternehmerin. Sie habe einen guten Arzt gefunden, der ihr zu diesem Buch riet. „Ich wollte eine Aufarbeitung. Und die ist mir gelungen.“

Doch nicht alle sind begeistert. „Meine Familie findet es nicht so gut, dass ich alles so offen erzähle. Aber ich schäme mich nicht.“

4. Presseartikel erste Lesung

Fuldaer Zeitung vom 10. März 2012, Redakteurin: Leoni Rehnert
Innenansichten einer Patientin. Elisabeth G.s Buch über ihr Leben als Manisch-Depressive

Fulda – ein Saal voll lachender Menschen – und das bei der Lesung einer manisch-depressiven Frau, die ihr „verrücktes Leben“ niedergeschrieben hat. Elisabeth G.s (65) Geschichte ist anrührend, lustig, entsetzlich, mutmachend und einfach unglaublich.

Bis vor die Eingangstür des Fuldaer Dompfarrzentrums standen die Menschen am Donnerstagabend Schlange. Da war selbst Caritas-Geschäftsführer Winfried Möller überrascht, der für den Verband zu dieser Lesung eingeladen hatte. „Auch darüber ließe sich einmal nachdenken, dass sich fast 300 Menschen für diese Krankheit interessieren“, kommentierte ein Zuhörer.
Die Fuldaerin Elisabeth G. hat sich nach Jahren ihrer dramatischen Erkrankung ihrem Leid gestellt und gemeinsam mit Annette Piechutta aus Petersberg das Buch „Ich bin verrückt, aber keine Verrückte“ geschrieben. Elisabeth G. schont sich nicht, offenbart peinliche Momente und schildert, wie sie sich in ihrer anderen Welt verlor. „Die Teile meines Lebens passten nicht mehr zusammen“, so lautet ihr Fazit nach ihrem ersten Aufenthalt in der geschlossenen Psychiatrie. Sie ist 21 als sie festgebunden im Krankenhaus erwacht, sich hilflos und ausgeliefert fühlt. Vier Monate lang. Die Erinnerung daran überwältigt sie beim Lesen immer wieder. Eindrucksvoll schildert die 65-Jährige ihre Gedanken, die sich damals endlos um ihr Schicksal drehten – Innenansichten einer Patientin.
Und dann ist Elisabeth G. plötzlich Agentin, hilft DDR-Bürgern bei ihrer Flucht in den Westen, ist auf der Hut vor der Stasi und bleibt für ihre Familie wochenlang verschwunden: Kapitel 14 über eine manische Phase wird von Annette Piechutta gelesen. Die Ghostwriterin ist tief in die Lebensgeschichte eingedrungen, hat Erinnerungen zusammengefasst, Vergessenes rekonstruiert – und sie half Elisabeth G. sich wiederzufinden. „Dieses Projekt ist ein großes Glück für mich“, ist ihre Einschätzung, die lang anhaltenden Applaus erntete.
Anerkennung für den Mut und die Entschlossenheit gab es von Dr. Rainer Hoffmann, Psychiater und Psychotherapeut, der Elisabeth G. seit 1985 kennt. „Als ich von dem Buch hörte, dachte ich: ‚Oje, wieder ein manisches Projekt?‘ Aber dann merkte ich, dass die Idee auf einem stabilen Fundament steht.“
Rege war die anschließende Fragerunde, die sich vor allem um die Ausprägungen der Krankheit drehte, an der vier Millionen Menschen in Deutschland leiden.
Für musikalische Untermalung sorgten Alida Hisku und Brenda Vidal.

5. Lesermeinungen

Da muss man ja verrückt werden …
Nach dem Lesen des Buches stellt sich einem wieder mal die Frage: Was war zuerst da? Die belastenden Umstände in Frau G’s Kindheit und Jugend? Oder ist es doch so, dass ein psychisch kranker Mensch sich die belastenden Umstände selbst durch sein Verhalten in sein Leben zieht?
Ich finde es großartig, dass Frau G. mit der Leserin/dem Leser ihre zum Teil dramatischen Lebenserfahrungen teilt und dadurch ein Stück weit einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt einer psychisch Erkrankten vermittelt. Zudem erhält die Leserin/der Leser auch noch eine Portion Gesellschaftskritik an der verkorksten Erziehungs- und Sexualmoral der 1950er Jahre in einer ländlichen katholisch geprägten Gegend, sowie an den Zuständen in den Psychiatrien der 1960er und 1970er Jahre, wo man noch in der Elektroschocktherapie ein Allheilmittel sah. Und die späteren „Therapien“ mit Psychopharmaka – das nimmt sich eigentlich wenig. Hier wird wieder deutlich: Leute, die nicht „spuren“, werden weggesperrt und zugedröhnt. Von Psychotherapie, helfenden Gesprächen bei den vielen traumatischen Erlebnissen, die Frau G. erleidet, liest man in dem ganzen Buch nichts. Ich habe gehört, dass Frau G. mittlerweile eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit bipolarer Persönlichkeitsstörung ins Leben gerufen hat. Das, meine ich, ist der richtige Weg.

Authentisch, gefühlvoll, spannend
Dieses Buch ist eines der besten Bücher, das ich bisher gelesen habe. Es ist aus meiner Sicht das Buch, das die Hilfe bringt, die man zur Selbsthilfe benötigt, zumindest den Grundstein zum Verständnis und Umgang mit Betroffenen legt. Ich habe dieses Buch gelesen, da ich mich mit diesem Krankheitsbild auseinandersetzten wollte und vor allem verstehen wollte, wie man sich als Betroffener fühlt und wie man handelt. Es ist unglaublich authentisch, und ich konnte alle von der Autorin beschriebenen Situation mitfühlen und nachempfinden.
Ich möchte es hiermit allen empfehlen, die glauben, in ihrem Umfeld einen Betroffenen zu haben! Aber auch einfach allen anderen, da es tatsächlich sehr kurzweilig geschrieben ist und die Gefühle und Wertewelt aus der Sicht eines Menschen beschreibt, der sich damit auskennt. Ein Muss für alle Psychologen, Psychiater, Neurologen und Mitarbeiter in den entsprechenden Einrichtungen. Es ist bewundernswert und mutig, wie die Autorin Elisabeth G. ihre Lebensgeschichte offenlegt, um zahlreichen Menschen zu helfen! Meine größte Hochachtung!

Gnadenlos ehrlich, humorvoll verpackt – realitätsnah
Danke an die Autorin für ihren Mut, ihre Lebens- und Leidensgeschichte so offen und gnadenlos ehrlich zu schildern! Die Dynamik der manischen Phasen, mit ihren zerstörerischen Auswirkungen im Alltag, sind nachvollziehbar und realitätsnah. Bei aller Schrecklichkeit der manisch-depressiven Erkrankung, insbesondere der Manien, zeigt die Autorin humorvoll auf, wie es ihr gelungen ist, sich selbst – allen Widrigkeiten zum Trotz – treu zu bleiben und dadurch letztendlich ihr Leben zu meistern. Das Buch – aus der Sicht einer Betroffenen – zu lesen, war für mich eine wichtige Ergänzung zur Fachliteratur zum Thema „Bipolare Störung“ – wertvoll und sehr berührend.
Mein Dank und meine Anerkennung für die einfühlsame Umsetzung eines nicht einfachen Themas gilt auch der Ghostwriterin. Das Buch klärt auf und macht anderen Betroffenen Mut!
Es bleibt zu hoffen, dass Angehörige dieses Buch lesen und danach die Krankheitsphasen besser nachvollziehen können. Wirkliches Verstehen, wie sehr die „Bipolare Störung“ – insbesondere die Manien – auch den Erkrankten selbst belasten, wäre wünschenswert, ist jedoch vermutlich für einen Nicht-Betroffenen kaum möglich. Ich vergebe für das Buch 5 Sterne.

Mutig
Ich habe dieses Buch geradezu verschlungen und war am Ende zutiefst betroffen darüber, dass ich so wenig über Elisabeth G., mit der ich verwandt bin, wusste. Ich muss dazu sagen, dass der Kontakt nicht so eng war, und ich nur immer mal von „verrückten Episoden“ hörte. Ich habe beim Lesen festgestellt, dass diese Krankheit eine ganze Familie leiden lässt, denn mir ist klar geworden, dass auch alle Angehörigen es sehr schwer hatten, mit der Krankheit von Elisabeth G. umzugehen. Ich glaube, dass das Buch ihr geholfen hat, die Krankheit in den Griff zu bekommen, und kann es nur weiterempfehlen. Elisabeth G. hat sich trotz ihrer Krankheit und allen anderen Schicksalsschlägen nie unterkriegen lassen, und Annette Piechutta ist es gelungen, eine wahre Lebensgeschichte so fesselnd zu schreiben, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen.

Verrückt?
Manisch-depressiv = verrückt? Irgendwie läuft einem bei diesem Begriff ein Schauer über den Rücken. Welche kuriosen Auswirkungen, aber auch welchen Charme die kleine Abweichung im Gehirn verursacht, schildert die Protagonistin dieses Buches ehrlich und sehr amüsant. Sprachlich wundervoll umgesetzt von Annette Piechutta. Ein unglaublich interessantes und berührendes Buch – empfehlenswert ohne Zweifel für Betroffene und ihre Angehörigen, aber ebenso spannend zu lesen für Normalos.

Lesenswert und lehrreich
Das Buch hat mich sehr fasziniert. Es ist nicht nur zur Unterhaltung geschrieben, sondern zeigt, dass man das Schicksal im Leben nicht hinnehmen muss und etwas dagegen tun kann. Die Autorin schaut immer nach vorne und lässt sich nicht unterbuttern. Sie zeigt enormen Lebenswillen und fängt immer wieder neu an. Hieraus kann man sehr viel für das Leben lernen, da es wichtig ist, sich nie aufzugeben. Weiterhin zeigt das Buch, wie man mit einer Krankheit fertig wird, die das Innerste des Menschen, seine Psyche, betrifft. Das Buch ist aus dem Leben und für das Leben geschrieben. Es fasziniert, ist ehrlich, spannend, offenherzig und ich hoffe, dass es ein Bestseller wird.

Ein wichtiges Buch, aber
Als ehemaliger Partner einer Manisch-Depressiven habe ich nun über Jahre versucht zu verstehen, wie solche Menschen ticken. In diesem Zusammenhang kam mir dieses Buch „in die Finger“. Ich halte es für extrem wertvoll, sowohl für Erkrankte als auch für Angehörige. Die Autorin schildert offen und verkraftbar, was diese Krankheit bedeuten kann (…) Sie schafft es, dieses „verrückte“ Verhalten in einer sehr annehmbaren und sowohl humorvollen als auch nachdenklich machenden Art zu schildern, wie ich es noch nicht kannte. Für mich eine unendliche Bereicherung, denn das Anderssein zu verstehen bzw. zu verkraften ist für einen Angehörigen oder Partner oft unendlich schwer. Aber genau in diesem Punkt möchte ich auch das Buch kritisieren. Nach meinem Wissen kommen nach einer Manie in der Regel heftige Depressionen. Sie gehören genauso zum diesem Thema, fehlen aber dennoch komplett in dem Buch (…).
Fazit: Ich gebe diesem Buch definitiv und gerne 5 Punkte. Eben weil es so wertvoll ist, zumindest einen Teil der Krankheit zu sehen und kennenzulernen. Auch bin ich der Autorin zu größtem Dank verpflichtet für ihre Offenheit. Sie hat mir die Chance gegeben, ein großes Stück weit mehr zu verstehen (…).

Katastrophen – frei von der Seele erzählt
„Ich bin verrückt, aber keine Verrückte“. Der Titel von Elisabeth Gs Autobiografie, der „Geschichte einer Manisch-Depressiven“ (Untertitel), scheint zunächst selbst ver-rückt, ja widersprüchlich. Er erschließt sich dem Leser jedoch mit jedem der 21 Kapitel ein Stückchen mehr. Nach und nach setzt sich aus zahlreichen Einzelerlebnissen ein vielschichtiges Mosaik zusammen, das eine verblüffend logische Strenge gewinnt.
Das ist von Elisabeth G. alias Liz frei „von der Seele“ erzählt und von Ghostwriterin Annette Piechutta flüssig und schnörkellos niedergeschrieben. Hierdurch entsteht, genauso wie durch das Zitieren mundartlicher Begriffe und Phrasen, Authentizität, Ehrlichkeit, die dem Text jenseits aller persönlichen Probleme und Katastrophen der Ich-Erzählerin eine wohltuende Frische verleiht. Der Rezensent genoss die Direktheit und Unmittelbarkeit der Sprache und war neugierig auf das jeweils folgende Kapitel.
Zur außergewöhlichen Lebendigkeit dieser Autobiographie tragen zahlreiche aus der Erinnerung rekonstruierte Dialoge und Szenen bei. Sie lassen auch die für nicht mit manisch-depressiven Störungen belasteten Leser extrem empfundene Situationen und Erlebnisse besonders plastisch erscheinen. Durch Elisabeths Konfrontation mit „verrückten“ und „nicht verrückten“ Personen und Charakteren zeigen sich besonders im Gespräch immer wieder Konflikte, die von der einen oder anderen Gruppe jeweils völlig anders gesehen und bewertet werden.
Zwangsläufig geraten bei der Autobiographie einer Manisch-Depressiven, die nach eigener Aussage eher einen Hang zum manischen Pol hat, neben dem persönlichen Umfeld auch Diagnose- und Therapieverfahren der Psychiatrie ins Blickfeld. Hier deckt Liz trotz der zugegebenen Schwierigkeiten des Krankheitsbildes einige Mängel schonungslos auf; und diese sind evident nicht nur aus der Sicht einer betroffenen Patientin.
Bei aller Ernsthaftigkeit des Genres und der persönlichen Misere der Erzählerin fehlt nicht ein gehöriger Schuss Humor und Ironie, der auch von der Schlagfertigkeit der Erzählerin zeugt und die Dramatik des Geschehens auf sehr angenehme Weise auflockert. Ihrem Ziel, über die persönliche Schilderung ihrer Geschichte hinaus Verständnis für die rund vier Millionen manisch-depressiven Menschen in Deutschland zu wecken, dürfte Elisabeth G. mit ihrer Publikation ein gutes Stück nähergekommen sein.